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Allgemeines

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Allgemeines zu Hörbehindertengerechtes Bauen

Hörbehindertengerechtes Bauen dient dazu, die Kommunikation sicherzustellen. Eine optimale Übertragung oder Vermittlung von Sprache bildet die wichtigste Voraussetzung dazu.

Alle Informationen sind nach dem 2 Sinne Prinzip optisch und akustisch gleichwertig zu vermitteln.

Schwerhörige, ertaubte und gehörlose Menschen sind nach wie vor mit vielen baulichen und technischen Hindernissen konfrontiert, welche sie in ihrer Selbständigkeit und Kommunikation behindern. Damit sie gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, sind folgende sechs Anforderungen zu erfüllen:

  • übersichtliche Gebäudestruktur, welche die räumliche Orientierung erleichtert
  • Visualisierung von akustischen Informationen
  • gute Ausleuchtung von Kommunikationsorten
  • gute raumakustische Verhältnisse für die sprachliche Kommunikation
  • gute Beschallung
  • Höranlagen für Hörgeräte- und Implantat-Tragende

Anwendungsbereich von Hörbehindertengerechtem Bauen

Hörbehindertengerechtes Bauen  findet  seine  Anwendung  in öffentlich zugänglichen Bauten und Anlagen, Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs, Gebäuden mit mehr als 50 Arbeitsplätzen und Bereichen die Besuchern offen stehen, und bedingt auch bei Wohngebäuden mit  mehr als 8 Wohneinheiten. Die Norm SIA 500 „Hindernisfreie Bauten“ ist der offizielle Standard und beinhaltet die Mindestanforderungen.

Die Grundsätze dazu sind auf Bundesebene im Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) geregelt. Dieses Gesetzt kommt bei der Neuerstellung sowie Erneuerung von Bauten zur Anwendung. Es hat zum Zweck Benachteiligungen zu verhindern, zu verringern oder zu beseitigen, denen Menschen mit Behinderungen ausgesetzt sind. Weitere Bestimmungen finden sich in den kantonalen Gesetzen und Verordnungen.


Hörbehinderungen und Hilfsmittel

Mit "Hörbehinderung" ist allgemein das ganze Spektrum von Hörbeeinträchtigungen, von leicht schwerhörig bis ertaubt und gehörlos, gemeint. Hörbehinderungen haben viele Ausprägungen. Die meistverbreitete Form ist die Innenohrschwerhörigkeit, auch Schallempfindungsschwerhörigkeit genannt. Diese Menschen hören in der Regel gleich laut wie Normalhörende, aber sie können die Worte nicht mehr verstehen, weil ihnen wichtige Anteile des Frequenzspektrums fehlen, welche die Sprache verständlich machen. Auch wenn Hörgeräte das Frequenzspektrum teilweise korrigieren, bleibt bei Störgeräuschen oder halliger Umgebung eine Beeinträchtigung der Sprachverständlichkeit.
Schwerhörige kommunizieren und verständigen sich in der Lautsprache und kompensieren, was sie nicht verstanden haben mit dem Absehen der Sprechbewegungen von den Lippen und dem Beobachten von Mimik und Gestik.


Veranschaulichung von Hören und Verstehen mit Umgebungslärm

„Hören“ – entspricht dem Sprachsignal, die Hintergrundschattierung – entspricht dem Umgebungslärm
hoeren-hintergrund Schwache Kontraste, lesbar
→ leicht bis mittelgradig schwerhörig, schlecht verstehbar
Kontrast-  und konturlos, schlecht lesbar
→ stark schwerhörig, sehr schlecht verstehbar
unlesbar
→ ohne Hörgerät und Höranlage kein Verstehen mehr
gut lesbar
→ ohne Hörbehinderung gut verstehbar
Abbildung 1 - Visuelle Darstellung von Hören (Carsten Ruhe)

Je nach Art und Grad der Hörbehinderung werden unterschiedliche Hilfsmittel verwendet.
Hörgeräte sind individuell angepasste Hilfsmittel für Schwerhörige, mit welchen die Hör-Defizite gezielt kompensiert werden. Für Ertaubte und Gehörlose werden heute immer häufiger Implantate durch einen chirurgischen Eingriff in das Gehörorgan eingesetzt, sodass Hören wieder möglich wird.
Aktuelle Hörgeräte enthalten verschiedene Programme, welche für bestimmte Alltagssituationen frequenzabhängig abgestimmt sind. Die meisten Hörgeräte und Implantate sind mit einer Induktions-Empfangsspule (Telefonspule) ausgerüstet.


Was ist Schallempfindungsschwerhörigkeit

Es gibt zwei Ursachen:

  1. Die Haarzellen sind geschädigt.
  2. Durch Lärmeinwirkung werden die Haarzellen geschädigt. Dies ist die häufigste Ursache einer Hörschädigung. Davon sind vorallem Sinneszellen im Sprachbereich betroffen. Als Konsequenz können in der Kommunikation wichtigen Konsonanten nicht mehr richtig verstanden werden. Wörter werden falsch verstanden, es kommt zu Verwechslungen. Betroffene sagen daher oft, sie hörten zwar noch gut, könnten den Gesprächspartner nicht mehr deutlich verstehen.
schallempfindung-artikel

Andere Ursachen von Schallempfindungsschwerhörigkeit können Nebenwirkungen von Medikamente oder durch Durchblutungsstörungen (Hörsturz) sein.

Diese Formen einer Hörschädigung lassen sich durch Hörgeräte kompensieren. Wenn der größte Teil der Hörsinneszellen zerstört ist, kann noch mit einem Cochleaimplantat eine Hörverbesserung erzielt werden. Dabei wird eine Elektrode in die Hörschnecke implantiert, die den Hörnerv mit den zum Hören nötigen Reizen versorgt.

Weiter können auch eine Schädigung des Hörnerven oder der Signalverarbeitung Ursache sein. Diese Hörbehinderungen sind seltener und schwieriger zu behandeln.